13.04.2023

So entsteht der Highspeed-Pod
: Louis Chambre (back right) discusses the next steps with part of the 35-strong team
Louis Chambre (hinten rechts) bespricht mit einem Teil des 35-köpfigen Teams die nächsten Schritte.

Diese Mischung zündet: Eine visionäre Idee, Hightech-Komponenten vom Feinsten und einsatzfreudige Studierende, die gemeinsam ein grosses Ziel verfolgen. Willkommen im Innovations-Park Zürich. Auf dem Areal des Flugplatzes Dübendorf arbeiten 35 Studierende der ETH Zürich und anderer Hochschulen im Swissloop-Projekt an Prototypen für die Highspeed-Mobilität der Zukunft. Die visionäre Idee, die sie antreibt, heisst Hyperloop: Personen oder Güter sollen in einer Transportkapsel, dem Pod, mit annähernd Schallgeschwindigkeit durch eine luftleere Röhre an allen Staus vorbeirauschen. Von Zürich nach Berlin in 35 Minuten, Zürich – Genf in 15 Minuten.

Realistisches Verkehrskonzept oder Träumerei eines Elon Musk, der mit dieser Vision vor zehn Jahren einen Wettstreit der Pod-Ideen lostrat? Um diese Diskussion geht es nicht in dem luftigen Hangar in Dübendorf. Hier zählt allein das grosse Ziel: Im Juli soll der Prototyp bei der European Hyperloop Week möglichst schnell und perfekt gesteuert die Teststrecke in Edinburgh unter die Räder nehmen.

Das Team fertigt fast alle Komponenten selbst

Nach Abschluss der Design- und Konstruktionsphase steckt das Swissloop-Team gerade mitten in Komponenten-Fertigung und Zusammenbau seines Pods. Anders als die übrigen Wettbewerbsteams produzieren die angehenden Ingenieurinnen und -Ingenieure fast alle benötigten Komponenten selbst. Von der 3D-gedruckten Halterung für die Baumer Lichtschranken bis zum Leiterplatten-Design. Das sieht man an dem lebendigen Treiben in dem gut sortierten Hangar. In jedem Arbeitsbereich arbeiten die Swissloop Macher konzentriert an ihrem Spezialgebiet: Lina lötet unter dem Mikroskop Elektronikkomponenten auf eine selbst designte PCB, Noël montiert die O200 Lichtschranken zur Positionsbestimmung an der Halterung und Marvin coded die Sensoren an einem der Computerplätze oben auf der Empore. Vor einem Regal geparkt steht die 2,6 Meter lange, grüne Epoxy-Mold und wartet darauf, dass sie der Karosserie aus Carbon und Harz ihre windschnittige Form geben kann.

Mit Baumer Sensoren auf Rekordjagd

Louis Chambre behält als Operations Leads den Überblick über die Vielzahl der Subsysteme und ordnet die Projektpläne so, dass am Ende alle Fäden planmässig zusammenlaufen. Auf Baumer, die seit 2017 Swissloop mit hochpräzisen, kompakten Sensoren sponsert, können sich Louis und sein Team verlassen. «Die Baumer Sensoren spielen eine grosse Rolle zum Funktionieren des Pods», sagt der Maschinenbau-Student.

Der Pod ist mit extrem schnellen und hochpräzisen Baumer Sensoren bestückt. Sie überwachen Beschleunigung und Position des Pods sowie dessen Antriebs- und Bremssystem. PBMN Drucksensoren wachen über das Pneumatiksystem, OM20 Laser-Distanzsensoren stellen die richtige Positionierung des Pods auf der Schiene sicher, und ultrakompakte O200 Lichtschranken ermitteln die exakte Position, völlig unbeeindruckt von wechselnden Lichtverhältnissen.

Kurzer Draht zu den Baumer Experten

Die Ausstattung mit Hightech-Komponenten ist das eine. Doch das volle Potenzial der leistungsstarken Sensoren können die Pod-Konstrukteurinnen und -Konstrukteure nur mit fachmännischer Beratung freisetzen. Dafür sorgen Thomas Schneider und Andreas Staub aus dem Baumer Verkaufsteam mit ihrem Know-how. Louis kennt die beiden schon vom Vorjahr, als er bei Swissloop das Bremssystem entwickelt und in den Pod gebracht hat. «Die Zusammenarbeit mit Baumer ist sehr gut. Wir sind sehr zufrieden», berichtet er.

Ob in der Praxis alles so funktioniert, wie es Louis und seine Mitstreiter entwickelt und gefertigt haben? Mehr dazu im nächsten Beitrag dieser Reihe

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