04.01.2024

Innovative Logistik – Gut für Kunden und Umwelt
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Steffen, Leiter des europäischen Logistikzentrums in Stockach, gibt uns Einblicke in innovative Logistik:

Wie ist unser Logistikzentrum organisiert und was sind die Besonderheiten?

Die Besonderheit unseres Logistikzentrums, dem sogenanntes EU-Hub, liegt zunächst einmal in der strikten Zentralisierung und Bündelung fast aller unserer gruppenweiten Logistikaktivitäten. So bündeln wir den täglichen Produktionsausstoß jedes europäischen Baumer-Werks hier in Stockach. In den Zeiten bevor der Standort Stockach errichtet wurde war die Distributionslogistik dezentral organisiert, d.h. jedes Baumer-Werk hat seine Kunden eigenständig beliefert.

Unsere Herausforderung besteht nun täglich darin, die für die Auslieferung unserer Produkte notwendigen Logistikaktivitäten möglichst effizient, kostenminimal, aber dennoch vollumfänglich und zur Zufriedenheit unserer Kunden umzusetzen. Das Ziel ist, alle unsere Kunden europaweit innerhalb von 24 Stunden zu beliefern zu können.

Das Herzstück des Lagers ist das sogenannte Autostore, um das alle Prozesse herum organisiert sind. Das robotergestützte, innovative Kleinteilelager ist für die Abmessungen und das Gewicht unserer Endprodukte ideal und wird unserem Anspruch gerecht, auf allen Ebenen Innovation zu leben. Dabei sind die Produkte in Kunststoffbehältern gelagert, die durch Roboter organisiert und zum Kommissionierer gebracht werden. Mit bis zu 72.000 verfügbaren Lagerplätzen ist das Autostore in der Lage, ca. 95 % aller unserer Produkte einzulagern. 

Dabei sind die systemseitigen Prozesse zur Wareneinlagerung und -kommissionierung binnen kürzester Zeit ausgeführt, die Anlage selbst sehr energieeffizient und sorgt zudem mit einem niedrigen Geräuschpegel für angenehme Arbeitsbedingungen. Das Autostore hat einen sehr geringen Platzbedarf: dass die Lagerung unserer Sensoren nur die Fläche eines Basketballfeldes einnimmt, ist erstaunlich.

Durch die zentrale Lagerhaltung reduzieren wir die Bildung von Mehrfachbeständen an unterschiedlichen Standorten, erzielen aufgrund der gebündelten Versandmasse günstigere Frachtkosten als in einer dezentralen Organisation und erreichen ein einheitliches Erscheinungsbild gegenüber unseren Kunden.

Was macht moderne Logistik für dich aus?

Ich würde Logistik dann als zukunftsorientiert bezeichnen, wenn die Auftragsabwicklung beleglos und die Datenkommunikation zwischen den Systemen digital und reibungsfrei erfolgt, sodass zusätzliche manuelle Dateneingaben obsolet sind. 

Diesen Zustand haben wir fast vollständig erreicht, lediglich der Feinschliff fehlt noch. Danach wird ein Kunden-Auftrag von der Bestellung bis zum fertigen Päckchen vollständig digital durchgeschleust. Und natürlich arbeite ich mit meinem Team permanent daran, weitere Potenziale zur Optimierung der Logistikprozesse in Zusammenhang mit der Systemlandschaft zu erkennen und zu realisieren.

Was waren Schlüsselfaktoren für den Erfolg des neuen Lageransatzes? 

Aus den zuvor dezentralen Lagern der Werke und deren Abläufe galt es, die Logistik so aufzubauen, dass diese zentral genauso reibungslos funktioniert wie zuvor, jedoch mit deutlich höherer Effizienz. 

Somit waren eindeutige und einheitliche Prozesse sowie die klare Einhaltung derer durch alle Werke und Vertriebsgesellschaften entscheidend für den Erfolg. Gerade aufgrund der extrem unterschiedlichen und spezifischen Logistik-Abläufe in der Vergangenheit kann eine zentrale Distributionslogistik nur dann effizient sein, wenn alle Beteiligten sich an einheitliche Richtlinien halten. Dies bedeutete einen längeren Transformationsprozess und eine schrittweise Etablierung der neuen Standards und Integration der einzelnen Werke.

Welche Rolle hattest du im Aufbau der Logistik und was sind deine aktuellen Projekte?

Ich hatte die Chance, den Aufbau des EU-Hubs von Beginn an mit zu begleiten und aktiv zu gestalten. Schwerpunktmäßig kümmerte ich mich um die Implementierung der definierten Prozesse im neuen Lager sowie um den Aufbau des Logistik-Teams, welches mittlerweile 19 Mitarbeiter umfasst.

Aktuell beschäftige ich mich – gemeinsam mit den Baumer Sales Units – intensiv mit der Optimierung des internationalen Transportnetzwerks. Es ist uns bereits gelungen, durch eine Bündelung der Übersee-Transporte unseren gesamten Transportbedarf umweltfreundlicher zu gestalten.

Nun gilt es, weitere Potenziale im Transportmanagement aufzuspüren und umzusetzen, zum Beispiel bei der Beschaffung von Komponenten und Halbfabrikaten. Hierzu läuft derzeit ein größeres Projekt, an dem ich aktive Unterstützung für das logistische Setup leiste. 

Was war für dich ein Highlight?

Für mich war die Begleitung und aktive Mitwirkung an der Entwicklung eines komplett neuen Standorts ein echtes Highlight. Der Umzug aus dem anfänglichen Büro-Container hinüber in das neue Werk und die neue Logistikhalle war ein besonderer Milestone, ebenso wie die erste Test-Sendung die wir aus dem Autostore kommissioniert und für den Versand vorbereitet haben – nach monatelanger Planung und Vorbereitung war das im Dezember 2017 ein absolut einprägendes Ereignis. Die Integration der einzelnen dezentralen Lager in das europäische Zentrallager waren weitere spannende Schritte.

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