16.12.2021

Stark als Team – Standortverlagerung einer Produktion
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Interview mit Jens, Projektleiter für die Produktionsverlagerung von Villingen-Schwenningen nach Stockach:

Der Umzug in wenigen Worten:

Aufgrund einer strategischen Entscheidung verlagerten wir die Produktion des Standorts Schwenningen an unser High-Tech Center Bodensee in Stockach. Im Rahmen dessen meisterte unser Team die Mammut-Aufgabe, Produktionsmaterial und -equipment vom Gewicht von 1600 Tonnen verteilt auf 40 LKWs umzuziehen. 

Welche Vorteile bietet die neue Produktionsumgebung?

Am Standort Stockach, der vor 5 Jahren neu erbaut wurde, verfügen wir über eine modernste Produktionsumgebung mit optimalen Bedingungen für eine hocheffiziente, schlanke Produktion sowie eine ideale Anbindung an unser europäisches Logistikzentrum für eine schnelle Auslieferung an unsere Kunden. Die Produktionsfläche ist auf Wachstum ausgelegt, sodass wir beste Voraussetzungen haben, Erweiterungen unseres Produktlinien schnell zu realisieren und neue Produkte in Serie zu bringen, wie z.B. unsere neue Generation an Industrial Encodern.

Wie habt ihr den Umzug umgesetzt?

Wir setzten den Umzug in einem Zeitraum von weniger als 6 Monaten um – von Bekanntgabe bis Produktionsstart in Stockach. Unser Team setzte sich neben unseren Produktionsmitarbeitern aus Kollegen vom Einkauf, Industrial Engineering, HR sowie der Disposition, IT und Haustechnik zusammen. Mit über 60 Personen war echte Teamarbeit gefragt. Das Großprojekt bot Kollegen mit Erfahrung die Gelegenheit, ihr Knowhow im Umzug von Produktionslinien einzubringen. Andere Kollegen wiederum erhielten die Chance, erste Projektmanagementerfahrung zu sammeln und das Projekt als berufliche Entwicklung zu nutzen.

Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert?

Das wichtigste Ziel war, keinerlei Produktionsstillstände hervorzurufen, die für unsere Kunden spürbar sind. Dies in einer Zeit umzusetzen, in der die Auftragseingänge enorm anstiegen, kam uns vor, wie auf der Autobahn unter Vollgas 4 Reifen zu wechseln. Umso erstaunlicher, dass wir dies tatsächlich schafften, ohne das Produktionsmittel zu Schaden kamen: Bei der größten Umzugsetappe, in der wir 20 LKWs voller Equipment verlagerten, hat es nur 2 Tage bis zur Wiederaufnahme der Produktion gedauert. 

Wie habt ihr dies geschafft? 

Das im Projektverlauf gestiegene Vertrauen des Teams in sich selbst und der Teamspirit war ein wichtiger Schlüssel dazu. Einen Beitrag zu einem solch entscheidenden, großen Projekt zu leisten, spornte unser Team unglaublich an – in dem Maße, dass Kollegen sogar anboten, ihren Urlaub zu verschieben und am Wochenende zu arbeiten. Gemeinsam hatten wir das Ziel vor Augen und jeder Einzelne war motiviert, den Umzug zum Erfolg zu bringen. Erfolge zu feiern, ist natürlich wichtig – ein Helferfest war der krönende Abschluss.

Was lief schief?

Bei einer Umzugsetappe warteten wir mit 20 Personen und Produktionsequipment auf die beauftragte Spedition – vergeblich. Nach krankheitsbedingtem Ausfall dieser schafften wir es, innerhalb von 4 h eine andere Spedition zu akquirieren und nach kurzzeitigem Bangen den Umzug fortzusetzen.

Was war deine Rolle im Projekt und was war dein größtes Learning?

Zusammen mit einem weiteren Projektleiter habe ich die Produktionsverlagerung geplant und gesteuert. Nach meinen vorherigen Rollen als Teamleiter Industrial Engineering und Produktionsleiter am Standort Frauenfeld hat mich die Herausforderung gereizt, die Endmontage in Stockach aufzubauen und ein Projekt in einer Dimension zu leiten, die für mich neu war. Über 60 Projektbeteiligte aufeinander auszurichten war nicht einfach und hat mich persönlich weitergebracht.
 

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