23.11.2020

Agile Produktentwicklung – Unsere Learnings
Teaser_Karriere_9273_600x338.jpg
Mit Abschluss eines größeren agilen Entwicklungsprojekts am Standort Stockach ziehen wir im Interview mit Alexander Bräckle, unserem Entwicklungsleiter am Standort Stockach, Resumée zu unseren Erfahrungen mit agiler Entwicklungsmethodik:

Warum habt ihr euch dafür entschieden, agile Entwicklung in Stockach umzusetzen?

Unter der Zielsetzung, an unserem High-Tech Center Bodensee die Produktentwicklung neu zu denken, maßgeblich zu beschleunigen und die Zusammenarbeit über verschiedenste Disziplinen hinweg zu fördern, wurde die Entscheidung getroffen, die Entwicklung angelehnt an die SCRUM-Methodik über zweiwöchige Sprints, Daily Stand-Ups und die parallele Einbindung unterschiedlichster Entwicklungsdisziplinen zu organisieren. Die Besonderheit liegt darin, dass neben der Software- auch die Hardwareentwicklung in das agile Setting eingebunden sind.

Zudem gehört der neu zu entwickelnde Profilsensor der OX200-Reihe zu den smarten Sensoren, für die wir besondere Entwicklungsherausforderungen voraussahen, sodass wir die klassische Entwicklungsmethodik für nicht ideal hielten. 

Was waren besondere Herausforderungen? 

Der zu entwickelnde Multi-Tool-Sensor ermöglicht die Lösung komplexer Profilanalysen bei einfacher Bedienbarkeit. Die Herausforderung in der Entwicklung des Sensors liegt in dessen Komplexität und der daraus resultierenden Verzahnung zwischen den verschiedenen Disziplinen. So erlaubt der Sensor die Verknüpfung verschiedener Messfunktionen. Dadurch ist der Sensor sehr flexibel einsetzbar, muss aber zugleich intuitiv in der Bedienung über das Webinterface bleiben. Hierzu war eine enge Abstimmung zwischen den Entwicklern der Algorithmik und des Webinterfaces erforderlich. Außerdem war durchgängig der Produktmanager eingebunden, um die Bedienbarkeit aus Sicht des Kunden zu betrachten. Ähnliche Verzahnungen gab es beispielsweise auch im Bereich des optischen Systems und der Prozessschnittstellen.

Was hat die Einbindung der unterschiedlichen Disziplinen gebracht?

Am Entwicklungsprojekt waren innerhalb der Produktentwicklung alle Disziplinen, von der Primärphysik über die Embedded Software und die Elektronik bis hin zur Mechanik, eingebunden. Hierdurch erkannten wir Wechselwirkungen zwischen den Bereichen deutlich frühzeitiger als in der klassischen Entwicklung. Notwendige Anpassungen in der Mechanik, ausgelöst durch Veränderungen im optischen Design, erkannten und setzen wir zum Beispiel schneller um, wodurch wir maßgeblich Entwicklungszeit einsparten.

Zudem waren das Industrial Engineering und das Produktmanagement beteiligt. Hierdurch konnten wir die Produktentwicklung laufend auf die Kunden- und Marktbedürfnisse sowie auf die Anforderungen an die Produzierbarkeit unserer Sensoren abstimmen.

Welche positiven Effekte siehst du für die Zusammenarbeit im Team?

Die aktive Einbindung der Teams in die Planung der Entwicklungsschritte und Aufgabenverteilung stärkten in meinen Augen die Gesamttransparenz sowie das Bewusstsein für die Verantwortung sowie des Beitrags eines jeden einzelnen Teammitgliedes.

Die täglichen Zusammenkünfte im Daily Stand-Up förderten den direkten Austausch sowie die Entscheidungsfindungen durch das Team selbst unter Moderation des Product Owners. Dadurch empfand ich die Zusammenarbeit im Team als deutlich enger und besser abgestimmt als in der klassischen Entwicklung.

Was hat die agile Entwicklung dem Team gebracht?

Die Reflektion der zweiwöchigen Entwicklungsschritte und Ableitung von Learnings durch das Team selbst stellte sich als Trigger für eine permanente Teamentwicklung heraus und bot so dem Team insgesamt wie auch jedem Einzelnen die Chance, stets in kleinen Schritten über sich hinauszuwachsen.

Das permanente Tracking der Ergebnisse machte technische Probleme, Herausforderungen und Unstimmigkeiten frühzeitig transparent und führte zur regelmäßigen, proaktiven Kommunikation von Entwicklungserfolgen, die sich positiv auf die Motivation und die weiteren Entwicklungsphasen auswirkte.

Was ist dein persönliches Resumée zur agilen Entwicklung? 

Die positiven Effekte auf die Entwicklungsgeschwindigkeit, die Prozessklarheit, die Kommunikation sowie die Identifizierung des Teams mit dem Projekt sehe ich als klaren Erfolg. Das Team hat eine herausragende Leistung erbracht und Mut bewiesen, neue Wege in der Entwicklung zu beschreiten. Daher setzen wir das Werkzeug der agilen Entwicklung auch in weiteren Entwicklungsprojekten ein, um von den Vorteilen zu profitieren.
 
Nach oben